Vorwort.

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Die mundart der Mukri-Kurden
By:
Oskar Mann (1867-1917)
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Im Verlaufe meiner in den Jahren 1901 bis 1903 ausgeführten Expedition nach Persien habe ich eine Reihe von persischen und kurdischen Mundarten des westlichen Iran untersucht, die sich in folgende vier Gruppen zusammenfassen lassen:

1. Mundarten der Provinz Fars,

2. die sogenannten Dialekte,

3. die Mundarten der Lur-Stämme,

4. die kurdischen Dialekte.

Inwieweit innerhalb der ersten beiden Gruppen des weiteren die gesammelten Materialien einzuteilen und zusammenzufassen sein werden, wird erst die eingehendere Bearbeitung zeigen. Daß die Mundarten der Lur-Stämme im wesentlichen zwei verschiedene Typen aufweisen, habe ich in meiner Skizze dieser Dialekte in den Sitzungsber. d. Berliner Akad. d. Wiss. 1904, pag. 1 173 ff. dargelegt. Die auf persischem Gebiete gesprochenen kurdischen Mundarten teilen sich in drei große Gruppen, deren Verbreitungsgebiete an den gegenseitigen Grenzen zwar vielerlei allmähliche Übergänge und Verschmelzungen zeigen, die aber doch durch charakteristische Merkmale deutlich von einander geschieden sind. Die südlichste dieser Dialektgruppen bilden die Mundarten der Nomaden und teilweise auch der ansässigen Bevölkerung der heutigen Provinz Kirmanshah; die zweite Gruppe umfaßt die Mundarten der heutigen Provinz Kurdistan (Ardilan), ausschließlich des nördlichsten schmalen Landstriches, des Gebietes der Städte Bänä und Saqqiz nebst Umgebungen, dessen Idiome zur dritten Gruppe, dem sogenannten „Kirmanji“ dem Dialekt der Mukri-Kurden in und um Soujbulaq und der ihnen verwandten Stämme gehören. Weiter nördlich vom Mukri Gebiete, etwa von Urmia an nordwärts, hausen in Persien nur vereinzelte Kurdenstämme, deren Mundarten zu den weiter westlich auf türkischem Gebiete gesprochenen in Beziehung stehen. Diese näher zu untersuchen, war mir leider nicht vergönnt.

Die angegebene Gruppierung der Mundarten gibt zugleich den Umriß der geplanten Veröffentlichung der gesammelten Materialien. Daß just der dritte Band der vierten Gruppe, der den Mukri-Dialekt behandelt, zuerst erscheint, hat vornehmlich darin seinen Grund, daß es geraten erschien, diese nicht nur .sprachlich wichtigen Texte möglichst bald zugänglich zu machen. Zudem hatte die Aufzeichnung und Bearbeitung in Soujbulaq etwas hastiger geschehen müssen, als es bei den anderen Sammlungen der Fall gewesen war, so daß ich bei der Herstellung des Druckmanuskriptes mich noch etwas auf mein Gedächtnis verlassen mußte.

Der die Übersetzung der hier publizierten Texte enthaltende Band ist im Manuskript ebenfalls fertiggestellt und soll alsbald zum Druck gegeben werden.

Die Durchführung der auf die Erforschung der westiranisciien Dialekte gerichteten Pläne ist nur möglich gewesen infolge der hochherzigen Förderung, die dem Unternehmen von Anbeginn an von allen Seiten her in so hohem Maße zuteil geworden ist.

Seine Majestät der Kaiser hat durch. die Gewährung einer namhaften Beihülfe zu den Kosten der Expedition Allerhöchst Sein Interesse an dem Unternehmen kundzutun geruht. Auch ist es dem Unterzeichneten vergönnt gewesen. Seiner Majestät über die Ergebnisse der Reise mündlichen Bericht zu erstatten.

Seine Exzellenz der Herr Kultusminister hat durch die Erteilung eines mehrjährigen Urlaubes nicht nur zur Ausführung der Reise selbst, sondern auch zur Bearbeitung der gesammelten Materialien die nötige Zeit gewährt und auch sonst dem Unternehmen kräftigste Förderung angedeihen lassen. Mein ehrerbietigster Dank gebührt der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, die sich meiner Pläne auf das wärmste angenommen, die nötigen Mittel bereitgestellt hat und bei den zuständigen Reichs- und Staatsbehörden für das Zustandekommen des Unternehmens allerwegen eingetreten ist. Auch hat die Akademie die zur Drucklegung nötigen Mittel bewilligt.

Vor allem hat Herr Geheimrat Professor Dr. Sachau mich zu herzlichstem Danke verpflichtet. Er war es, der die Anregung zur systematischen Durchforschung der kurdischen Mundarten mir gegeben, der alle Vorbereitungen geleitet, alle entgegenstehenden Hindernisse mit nie ermüdender Energie zu beseitigen gewußt hat, und der auch während der Dauer der Expedition durch lebhafteste Anteilnahme an den Einzelheiten der Reise zur endgültigen Durchführung der Aufgabe wesentlich beigetragen hat.

Einen großen Anteil an dem Gelingen des Unternehmens hat ferner die wohlwollende Unterstützung, die die Expedition durch die Regierung Sr. Maj. des Schah von Persien allerorten erfahren hat. Die Provinzialbehörden, insbesondere die Herren Gouverneure, haben, durch die Zentralregierung von meinen Reisen in Kenntnis gesetzt, stets und überall mir das aller größeste Entgegenkommen gezeigt, und so konnte ich in vollkommener Sicherheit fast das ganze westliche Persien bereisen, ohne auch nur die geringsten Unannehmlichkeiten zu erfahren. Wenn irgend etwas imstande ist, die Erinnerung an die unaus¬ bleiblichen Unbilden der Reise kurzerhand auszulöschen, so ist es die überaus liebenswürdige Aufnahme, die ich bei hoch und niedrig im Lande Iran überall gefunden habe.